App Entwicklung mit Visual Studio

Lange Zeit war es gang und gäbe Apps auf Basis von Android oder iOS zu entwickeln. Die Alternative dazu waren Cross Plattform Anwendungen, welche mit PhoneGap oder Sencha Touch, mit Hilfe der Webtechnologien HTML, CSS und JavaScript geschrieben wurden.

Auch im Unternehmensbereich waren diese Technologien die meist verwendeten.

Heutzutage ändert sich das langsam aber sicher. Immer mehr Softwareunternehmen gehen dazu über, Cross Mobile Anwendungen auf Basis von Visual Studio (VS) zu erstellen.

Im Folgenden mehr dazu.

Die Mobile First Strategie von Microsoft

Die Aussage nach dem Amtsantritt von Satya Nadella, im Jahr 2014 von Microsoft war klar “Mobile First, Cloud First”. Kurz gesagt, die Verlagerung der Microsoft Technologien und Software auf Mobile Endgeräte und in die Cloud hat oberste Priorität.

Somit werden auch die Softwareentwicklungswerkzeuge von Microsoft peu a peu auf diesen Standard gebracht.

Im Besonderen sind/ waren die wichtigsten Schritte hierbei, 1) die Unterstützung von Apache Cordova (einem Open Source Framework, mit welchem man Apps auf Basis von HTML, CSS und JavaScript programmieren kann), 2) der Kauf von Xamarin diesem Jahr für die Erstellung von Cross Mobile Apps auf Basis der .NET Technologien (C#), 3) Visual Studio unterstützt die Programmierung von nativen Android Apps mit C++.

1) Cross Mobile Anwendungen mit VS und Apache Cordova

Im Jahr 2014 öffnete Microsoft Visual Studio, um mit der Open Source Software Apache Cordova arbeiten zu können. Damit kann nun das bereits bestehende Wissen in Webtechnologien wie JavaScript, HTML und CSS genutzt werden. Dies kann sich besonders für Entwickler lohnen, welche ihren Fokus eher auf dem Bereich Web hatten, als auf Microsoft Technologien.

Für Programmierer welche bereits Erfahrungen mit .NET und C# haben, macht wohl die nächste Option mehr Sinn.

Vorteile:

  • Für Webentwickler einfacher handzuhaben
  • Läuft auf allen Plattformen

Nachteile:

  • Langsamer als Native Anwendungen
  • Look und Feel/ UX/ UI nicht so ansprechend wie Nativ

2) iOS-, Android- und Windows Applikationen mit dem .NET Framework

Mit dem neuen Kauf von Microsoft von Xamarin, wird es noch einfacher werden Plattform-übergreifende Anwendungen zu schreiben. In Xamarin wird das Programmierte in “echten” nativen iOS/ Android Code. Somit ist die Performance und auch das Look und Feel (UI/ UX) fast genau das Gleiche wie bei den herkömmlichen iOS oder Android Anwendungen.

Vorteile:

  • Schnelle Ausführung der Programme
  • Leichter zu erlernen für .NET Entwickler

Nachteile:

  • Wenige Programmierer mit Erfahrung in Xamarin vorhanden
  • Lizenzen sind teuer

3) App Erstellung mit C++

Wenn man nur Android und Windows Phone Geräte ansteuern möchte, dann bietet Visual Studio auch die Möglichkeit mit C++ zu entwickeln. Die Möglichkeit für iOS Anwendungen sind hier noch nicht gegeben.

Vorteile:

  • Unbekannt

Nachteile:

  • Läuft nicht auf iOS

Besonders interessant für den Unternehmensbereich

Die Möglichkeiten von Visual Studio werden besonders für Unternehmen interessant sein, welche bereits auf Programmierung mit .NET setzen. Somit kann man einheitlicher entwickeln, als das mit unterschiedlichsten Plattformen, wie Android und iOS, möglich wäre.

Zu Beginn wird es wohl der einfachere Weg sein, mit Apache Cordova und den Webtechnologien zu arbeiten. Später werden die meisten Firmen höchstwahrscheinlich den Sprung auf Xamarin machen, da hier die Performance und Nutzererfahrung (UX/ UI) höher sind.

Dennoch muss gesagt werden, dass im Bereich Cross Mobile App Entwicklung und generell in der Mobile Programmierung noch nicht alle Würfel gefallen sind. Es kommt darauf an, wie gut die Strategie von Microsoft ist und wie gut es in der Lage sein wird Xamarin in seine Technologielandschaft aufzunehmen und weiterzuentwickeln.

Auf der anderen Seite gibt es nicht viele Optionen (dass heisst, andere Technologien) für ein Unternehmen, seine Fachbereiche mit Business-Anwendungen zu versorgen. Die Alternative ist dann wiederum die aufwendige Programmierung mit iOS und Android.

Werden die Anwender zufrieden sein?

Heute entscheidet sich, noch mehr als in der Vergangenheit, beim Endnutzer (in den meisten Fällen die Mitarbeiter eines Fachbereiches) ob die Programmierung/ das Program angenommen wird oder nicht. Dabei wird nicht selten, die Performance und das UI/UX von anderen privatgenutzten App auf dem Smartphone oder dem Tablet verglichen. Wenn es nicht passt, kann es passieren, dass Anwender auf breiter Masse die Programmierung nicht annehmen. Früher, vor einigen Jahren, war das noch anders. Nutzer waren sich gewohnt, langsame unternehmensinterne Anwendungen zu nutzen. Zum Beispiel das damals sehr klobig erscheinende SAP. Heutzutage wird das in dieser Form jedoch nicht mehr akzeptiert.

Fazit

Microsoft geht bereits die richtigen Wege. Die Technologien werden für die Plattform-übergreifende Programmierung geöffnet und es werden neue Ansätze ausprobiert.

Die Zukunft ist jedoch noch nicht in Stein gemeiselt und es kann sich in diesem Bereich, hinsichtlich genutzter Technologie, noch einiges ändern.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Interessante Links:
Microsoft Übersicht der plattformübergreifenden Programmierung mit VS
Golem schreibt über VS

Bilder: Flickr.com/ NAKANO/ Romero/ LEWEB


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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