Mitarbeiterempfehlung – So finden Sie Mitarbeiter

Die Mitarbeiterempfehlung ist ein starkes Werkzeug, um neue Bewerber und Mitarbeiter zu finden. Laut unterschiedlichen Studien ist es das beste Mittel, direkt nach der Stellenausschreibung.

Wie funktioniert das?

Die meisten Unternehmen setzen auf ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm, welches den bestehenden Angestellten angeboten wird.

Dabei gibt es meistens einen Bonus, wenn eine empfohlene Person im Unternehmen startet.

Dabei kann man das Ganze staffeln. Ein Drittel des Bonusses beim Start des Angestellten-Verhältnisse und den Rest des Betrages nach 6 Monaten Beschäftigung.

Bewerben kann man dieses Programm über das Firmenportal, Email Verteiler und über Team-Meetings.

Wer wäre nicht interessiert, zirka 1000 bis 3000 Euro als Prämie zu erhalten. Sicherlich funktionieren solche Programme auch mit kleineren Beträgen. Das muss man wohl strategisch entscheiden.

Vorteile dieser Methode

1) Recherche durch den Kandidaten möglich

Wenn eine Person, zum Beispiel ein Softwareentwickler oder Vertriebler eine neue Stelle sucht, dann weiss man meistens nicht viel über die Arbeitgeberverhältnisse. Wie ist die Arbeitsatmosphäre? Wie sind die Arbeitskollegen? Wie sind die Manager? Ist der Druck am Arbeitsplatz zu hoch? Gibt es Micromanagement oder gibt es Freiheiten für den Mitarbeiter?

All das kann der Bewerber bei dem Bekannten erfragen, ohne sich an das Unternehmen wenden zu müssen, die meistens “geschulte” Antworten geben werden, welches eventuell nicht ganz der Realität entspricht. Ein Bekannter oder Freund, der bereits dort arbeitet, wird höchstwahrscheinlich seine ehrliche Meinung über den Arbeitgeber sagen.

Die Hürde sinkt also ungemein, falls das Feedback positiv ist. Sogar wenn das Feedback negativ sein sollte, der Bewerber weiss worauf er/ sie sich einlässt und wird sich womöglich trotzdem bewerben.

2) Auch das Unternehmen kann informelle Informationen erhalten

Der/ die Empfehlende wird auch, in den meisten Fällen, informelle Informationen weitergeben. Hat der Kandidat wirklich ein Interesse bei der Firma anzufangen? Wie ist der Kandidat privat?

Alles Informationen die in eine Personalentscheidung einfliessen können.

3) Interessant, besonders auch für kleine Unternehmen

Sagen wir, Unternehmen A ist ein Riessenkonzern, mit Tausenden von Angestellten, Unternehmen B ist eine kleine Agentur mit 5 Leuten. Durch eine Empfehlung über einen Mitarbeiter, kann man die Entscheidung hin zur kleinen Agentur bewegen. Auch umgekehrt ist das natürlich der Fall.

Dennoch können besonders kleine Firmen von diesem Ansatz profitieren, da sie dadurch ihr Employer Branding verbessern können.

Somit kann man dann auch Top Mitarbeiter anwerben, ohne in einer Metropolregion zu sein und SAP, Mercedes oder Siemens zu heissen.

4) Der Angestellte der die Empfehlung ausspricht überlegt sich meistens, ob er diese Person vorschlagen soll

Sobald der neue Bewerber und Bekannte des Angestellten im Unternehmen anfängt, möchte der Empfehlende natürlich sicher sein, dass dieser auch eine gute Arbeit abliefern kann. Denn ansonsten könnten Rückfragen bei diesem entstehen.

Somit werden also nur gute Kandidaten vorgeschlagen (so die Theorie).

Mögliche Nachteile

1) Problematisch wenn im gleichen Team?

Sollten die Bekannten im gleichen Team arbeiten, dann kann es zum einen eine gute Sache sein, denn jeder freut sich, nicht “alleine” bei der Arbeit zu sein. Es kann jedoch dazu führen, dass andere wichtige Kollegen dadurch zu kurz kommen und Informationen dann nur noch zwischen diesen beiden Personen verlaufen.

2) Was ist wenn der neue Angestellte nicht passt?

Wenn der neue Angestellte nicht passen sollte, weil das Ganze nicht passt und man diesen entlassen muss, dann kann es mitunter schwerer werden, als wenn es ein “normaler” Angestellter ist.

Denn oftmals kann der empfehlende Mitarbeiter, durch die Entlassung verunsichert werden. Fragen wie “Hat das Auswirkungen auf mich?” können entstehen. Besonders wenn es sich um einen guten Mitarbeiter handelt, ist das natürlich weniger ideal.

Tipp hier: Das sollte man klar kommunizieren, dass eine “Fehleinstellung” oder sonstige Handlungen keinen Einfluss auf den Empfehlenden haben werden.

Beispiele

Es gibt viele interessante Beispiele wie solche Mitarbeiterempfehlungsprogramme umgesetzt werden.

Hier einige davon:

a) Salesforce

Salesforce hat bereits mehr als 5 Millionen US Dollar an seine Angestellten, im Referral Programm ausgezahlt.

Es gibt sogenannte “Recruitment Happy Hours”. Dies sind Events, wo Angestellte von Salesforce, deren Bekannte in das Unternehmen einladen können. Bei ein paar Getränken (alkoholisch als auch nicht-alkoholisch) können sich die Personaler mit den potenziellen Kandidaten unterhalten.

Die eine oder andere Neueinstellung/ Rekrutierung kommt dadurch zustande.

b) Google

Bei Google wird eine simple Frage gestellt “Wer ist der beste Softwareentwickler in (Stadt einfügen) welche Du kennst?”.

Daraus ergeben sich dann spannende Empfehlungen für die besten Programmierer.

Das fokussiert zudem auch den Kreis der Kandidaten auf wenige gute Bewerber.

c) Accenture

Bei der Bonusauszahlung geht Accenture noch einen Schritt weiter. Es geht auch darum, den Empfehlenden emotional positiv zu unterstützen. Hierfür kann ein Teil des Bonusses auch an eine Wohltätige Stiftung gespendet werden. Den gleichen Betrag bezahlt dann Accenture nochmal oben drauf.

Somit stellt Accenture sicher, dass die Empfehlung ein positives Erlebnis wird.

d) YUHIRO

Bei YUHIRO geben wir dem Entwickler einen Bonus von 5’000 Rs. (Rs. = indische Rupien), wenn der Kandidat bei uns anfängt und weitere 10’000 Rs. nach 6 Monaten im Unternehmen.

Es wird versucht so gut wie möglich eine feierliche Übergabe des Betrages zu machen, so dass es auch eine Aussenwirkung und eine Wirkung nach Innen hat.

e) Intel

Das Thema Vielfalt ist wichtig für Intel. Wenn man also Frauen oder Minderheiten empfiehlt und diese eingestellt werden, dann gibt es den doppelten Betrag.

Ein paar weitere Tipps die zum Erfolg führen:

1) Kreativität bei den Programmen walten lassen

Es gibt kein bestimmtes Format, wie solch ein Programm aussehen muss. Wie man auch aus den Fallbeispielen gesehen hat, alle sind unterschiedlich und können unterschiedliche Dinge bewirken.

2) Geldbetrag nicht zu hoch und nicht zu niedrig ansetzen

Wird zuviel als Bonus ausgezahlt, dann wirkt es nicht mehr als Anreiz, sondern eher als Motivation “irgendeinen” Kandidaten zu empfehlen, um an den Bonus zu gelangen.

Auch sollte es nicht zu wenig sein, denn der Aufwand sollte belohnt werden. Zudem profitiert ja auch das Unternehmen von neuen guten Mitarbeitern und einem vereinfachten Einstellungsprozess.

3) Über den Status auf dem Laufenden halten

Es ist immer gut, wenn man eine Empfehlung erhalten hat, den Empfehlenden Angestellten darüber auf dem Laufenden zu halten, wo der Kandidat im Bewerbungsprozess steht.

Fazit

Mitarbeiterempfehlungen können ein wichtiger Teil der Personalstrategie werden. Der Erfahrung nach, kommt es von der Effektivität her, direkt nach der Stellenausschreibung. Somit sollte man dem Ganzen eine dementsprechend hohe Priorität geben.

Was sind Ihre Erfahrungen? Wie sehen die Programme bei Ihnen aus?

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Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

1 Kommentar
  1. Guter Überblick über die Thematik. Möglicherweise wäre es nur spannend noch 1-2 digitale Empfehlungsprogramm vorzustellen oder zu erwähnen. Wie zB sprad.io
    Bei Interesse gerne melden.

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