Drupal vs TYPO3: der ultimative Vergleich

Wenn man in einem mittelständischen Unternehmen ein Content Management System (CMS) implementieren will, dann gibt es besonders zwei Technologien die zum Einsatz kommen.

Im Beitrag eine Entscheidungshilfe, wann man Drupal und wann man T3 nutzen sollte. Auch die Unterschiede werden aufgezeigt.

Einführung

In Unternehmen werden immer mehr Inhalte erstellt. Dazu gehören unter anderem Texte, Bilder und Videos.

Content Management Systeme haben eine optimale Struktur, so dass man diese Inhalte besser verwalten kann.

TYPO3 wurde ursprünglich von dem Dänen Kasper Skårhøj im Jahr 1997 entwickelt. Jetzt wird es von mehr als 300 Mitwirkenden, Benjamin Mack (Core Entwickler Team) und Mathias Schreiber (Product Owner) weiterentwickelt. Es hat besonders im deutschsprachigen Raum seine Verbreitung gefunden.

Drupal (kurz DR) wurde im Jahr 2000 released. Erfinder ist der Belgier Dries Buytaert. Anders als T3 hat DR weltweit Verbreitung gefunden.

Technologie-Basis

Beide CMS werden mit PHP, SQL und JavaScript betrieben.

Drupal nutzt zudem seit einiger Zeit Komponenten von Symfony, einem PHP Framework.

Sicherheit ein wichtiges Thema

Besonders TYPO3 ist dafür bekannt, dass es sehr sicher ist. Das ist besonders bei mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum eine Priorität.

Auch bei DR lassen sich solche Sicherheitsmassnahmen implementieren.

Weltweite Nutzung

Wenn man ein Intranet aufbauen möchte, das weltweit genutzt wird oder wenn ein mittelständisches Unternehmen mit Niederlassungen weltweit ein CMS nutzen möchte, dann ist Drupal immer noch die erste Wahl.

Das liegt auch daran, dass es Entwickler und IT Dienstleister mit Expertise in diesem CMS weltweit gibt.

Bei TYPO3 sieht das bereits ein wenig anders aus. Fast nur Agenturen und IT Dienstleister im deutschsprachigen Raum haben tiefergehende Expertise in diesem Werkzeug.

Drupal kann sich ein Webentwickler zudem relativ schnell aneignen. Kenntnisse in anderen CMS wie Joomla oder WordPress und gute Kenntnisse in PHP, MySQL, JavaScript und HTML, CSS sind in den meisten Fällen ausreichend.

Bei TYPO3 braucht man jedoch einiges an Anlaufzeit, um sich hierin einzuarbeiten. Zudem sind viele Fragestellungen nur in deutscher Sprache beantwortet. Was es noch schwieriger macht, das CMS in anderen Ländern zu implementieren.

Skalierbarkeit

Beide Systeme, T3 und DR sind gleichermassen gut skalierbar. Viele Nutzer können gleichzeitig darauf zugreifen. Beide sind zudem in der Lage viele Inhalte zu handhaben.

Warum nicht WordPress?

Wenn man von CMS spricht, dann redet man auch immer schnell von WordPress. Denn es ist das am weitesten verbreitete Content Management System der Welt.

Es eignet sich jedoch eher für kleinere Vorhaben. Zum Beispiel für eine Website, ein kleineres Intranet oder ähnliche Vorhaben.

Bei der Skalierbarkeit (Nutzbarkeit durch viele Nutzer und das handhaben von vielen Inhalten), Sicherheit, Stabilität und Anbindung an Drittsysteme ist es bei weitem nicht so gut wie Drupal oder T3.

Alternativen

Es gibt einige Alternativen zu T3 und DR.

Hier einige davon:

1) Contao

Contao ist ein kleines CMS, ähnlich zu WordPress.

Jedoch ist Contao relativ flexibel in der Entwicklung. Daher lassen sich auch komplexere Programmierungen damit umsetzen.

Es wird oft von Internetagenturen verwendet, um bei kleineren Mittelständlern ein CMS einzuführen.

Der Ursprung von Contao ist in Deutschland.

2) eZ Publish

eZ ist ein weiteres Content Management System.

Es richtet sich jedoch fast ausschliesslich an Unternehmenskunden. Daher kann man es auch als Enterprise CMS bezeichnen.

Besonders grössere Unternehmen setzen auf diese Lösung.

Kosten der Implementierung des jeweiligen Systems

Bei beiden, TYPO3 und DR, sind die Kosten der Entwicklung ähnlich hoch.

Kleinere Webseiten starten bei T3 bei zirka 10’000 Euro. Eigene Pluginentwicklungen fangen bei 5’000 Euro an und können mehrere zehntausend Euro kosten. Grössere Intranet Implementierungen können mehrere Hunderttausend Euro kosten.

Mit Drupal kann man bereits günstiger einsteigen. Hier könnte man eine kleinere Internetpräsenz zirka für 5’000 Euro haben. Die Investitionen sind jedoch relativ gleich zu dem was für T3 anfällt.

Was kann man damit bauen?

Auch die Möglichkeiten der beiden CMS sind ähnlich.

Sogar im eCommerce kann man beide Lösungen nutzen.

Es gibt einige erfolgreiche Onlineshops welche mit T3 und Drupal betrieben werden.

In den meisten Fällen wird es jedoch als CMS für das jeweilige Shopsystem, wie zum Beispiel Magento, Shopware, OXID oder ähnliche genutzt. Denn die Shopsysteme sind oftmals nicht auf Inhaltsverwaltung ausgelegt. Hier helfen die jeweiligen Content Verwaltungssysteme.

Besonders oft werden die beiden Lösungen jedoch für die Umsetzung von Intranets genutzt. Gerade nationale und internationale Behörden können von solchen Umsetzungen profitieren.

Die Deutsche Bundesregierung setzt beispielsweise sehr oft TYPO3 ein. Während internationale Organisationen wie zum Beispiel die Webseiten der United Nations und der Weltbank auf Drupal basieren.

Wie kann man sich im jeweiligen System weiterbilden/ informieren?

Beide Anbieter haben Konferenzen, Onlinekurse und ähnliche um sich in der jeweiligen Technologie weiterzubilden.

Bei DR gibt es zum Beispiel die DrupalCon. Dort können sich Partner, Kunden und Entwickler zu den Neuigkeiten informieren.

Für TYPO3 gibt es die T3CON. Auch hier geht es darum das Partnernetzwerk, etc. Up-To-Date mit den Entwicklungen zu halten.

Da es einen hohen Bedarf an Webentwicklern im Bereich T3 gibt, bietet der Anbieter auch ein Trainingsprogramm namens “Send a Junior” an. Dort kann man als Internetagentur oder anderer T3 Partner einen Webentwickler senden, welcher ein bis zu 12 monatiges kostenfreies Training vom Core Team erhält.

Erweiterungen

Es gibt einige Erweiterungen für TYPO3 und DR.

Das ist ein weiterer Vorteil, welches diese weit verbreiteten CMS bieten.

T3 ist dafür bekannt, dass es zwar nur wenige Extensions gibt, diese jedoch meistens eine hohe Qualität haben.

Dafür lassen sich bei Drupal mehr Plugins finden. Laut unterschiedlichen Quellen gibt es mehr als 30’000 Erweiterungen für diese Lösung.

Fazit

Die Unterschiede der beiden Systeme sind gar nicht mal so gross. Besonders wenn man sich die Zielgruppe anschaut.

Im direkten Vergleich haben beide Lösungen ihre Vorteile und Nachteile.

Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass Drupal eine eher internationale Ausrichtung hat, während TYPO3 eher im deutschsprachigen Raum Verbreitung gefunden hat.

Hierdurch ist T3 auch stärker darin, die gesetzlichen Bestimmungen im deutschsprachigen Raum einzuhalten. Hier müsste man bei Drupal im Gegensatz dazu, höchstwahrscheinlich mehr Anpassungen vornehmen. Auch die jeweiligen Extensions müssten angepasst werden. Dies entfällt zum grössten Teil bei T3.

Was sind Ihre Erfahrungen?

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Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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