Go Digital Förderung: wie bekommt man das?
Die Bundesrepublik hat den Bedarf erkannt, dass sich auch kleine bis mittelstständische Unternehmen digitalisieren möchten oder sogar in manchen Fällen müssen. Hierfür hat die Regierung eine Förderung gestartet.
Im Beitrag mehr zu Go Digital.
Einführung
KMU fehlen oftmals die Mittel, um Digitalisierungs-Massnahmen durchzuführen.
Dazu können auch klassische Dinge wie die Umsetzung einer modernen Webseiten-Präsenz oder die Durchführung einer Online-Marketing-Kampagne gehören.
Das liegt auch daran, weil Internetagenturen oftmals 100 Euro und mehr pro Stunde verlangen und die Umsetzung der Massnahmen oftmals arbeitsintensiv sind.
Die Entwicklung eines modernen Onlineshops kann mehrere Wochen dauern.
Die Go Digital Förderung kann hier eine Erleichterung sein.
In einem Jahr kann ein Zuschuss von 50 Prozent vom Beratungshonorar erhalten werden. Maximal sind das 16’500 Euro.
Kostet das Projekt beispielsweise 33’000 Euro, erhält man die Hälfte als Förderung vom Staat!
Das ist eine wirkliche Erleichterung. Und man kann auch grössere Online-Umsetzungen angehen.
Wer kann es beantragen?
Das Programm kann von Firmen mit bis zu 100 Beschäftigten beantragt werden.
Hier ein paar weitere Voraussetzungen:
- Sitz oder Niederlassung in Deutschland
- Umsatz oder Bilanzsumme von nicht mehr als 20 Millionen Euro
Es gibt noch ein paar weitere Kriterien, um an Go Digital teilnehmen zu können. Dies sind jedoch die wichtigsten.
Zudem sollte man die Zusammenarbeit mit einem autorisierten Partner suchen. Dies können Digitalagenturen, Werbeagenturen oder IT Dienstleister sein, die sich beim BMWi angemeldet haben. Dabei handelt es sich um Unternehmen, welche Spezialwissen verfügen und eine gute Qualität bereitstellen können.
Was ist der Vorteil für eine Agentur?
Eine Agentur kann das Förderprogramm natürlich als Werbemassnahme nutzen (was auch viele tun).
Es gibt Internetagenturen, die eigene Webseiten erstellt haben, auf denen die Möglichkeit zur Nutzung dieser Beratungsförderung im Detail beschrieben werden.
Manche haben auch einfach ein Popup auf der eigenen Internetpräsenz, wo die Chancen aufgezeigt werden.
Zudem kann es natürlich ein gutes Verkaufsinstrument sein, wenn man sagt “Wir stellen 20’000 Euro in Rechnung, zahlen Sie jedoch nur 10’000 Euro, der Rest wird gefördert”.
Somit wird indirekt, beziehungsweise direkt, die Internetagenturlandschaft durch die Bundesregierung unterstützt.
Wie sieht der Prozess für die Beantragung aus?
Im ersten Schritt sollte man den autorisierten IT Berater auswählen. Diese findet man über das Portal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) auf https://www.innovation-beratung-foerderung.de/ Dort gibt es eine interaktive Karte, auf der man Beratungsunternehmen in der Region finden kann. Zu diesem Zeitpunkt gibt es 819 Einträge dort.
Danach sollte man sich für eines der Fördermodelle entscheiden. Diese unterscheiden sich in:
- Digitalisierte Geschäftsprozesse: wie der Name bereits sagt, hier geht es darum Prozesse im Unternehmen zu digitalisieren und diese effizienter zu machen.
- Digitale Markterschliessung: hierzu können Massnahmen wie Webseiten und Onlineshops gehören. Aber auch individuelle Webentwicklungen und ähnliche.
- IT Sicherheit: Das Thema Sicherheit wird immer wichtiger in Unternehmen. Mit dem Fördergeld kann man auch die IT Security in der Firma erhöhen.
Dokumente einreichen: Es gibt einige Dokumente, die man ausfüllen und einreichen muss, um die Go Digital Förderung zu erhalten. Der Berater kann hier jedoch unterstützen.
Weitere interessante Informationen
Hier noch ein paar weitere Informationen:
Die Beratung kann mehrmals beantragt werden: Die Voraussetzung dafür ist, dass man es nur einmal im Jahr beantragt. So kann man jährlich von den 16’500 Euro profitieren.
Es können unterschiedliche Förderungen genutzt werden: Bis zu 200’000 Euro sind nach der sogenannten De-minimis Regelung pro drei Jahre, von unterschiedlichen Quellen, möglich.
Welche Möglichkeiten/ Alternativen gibt es?
Wenn man nach dem Thema Fördermittel für die Digitalisierung sucht, dann findet man viele Angebote.
Hier ein paar davon:
Digitalbonus Bayern
Wie Go Digital auch, richtet sich dieser Bonus an kleine und mittlere Unternehmen, jedoch mit dem Fokus auf den Bundesstaat Bayern.
Es gilt für Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern oder für weniger als 250 Mitarbeitern bei mittleren Firmen.
Dabei gibt es zwei Optionen, den Digitalbonus Standard mit einem Zuschuss von bis zu 10’000 Euro. Hiermit können Standard-Digitialsierungsmassnahmen umgesetzt werden.
Die andere Option ist der Digitalbonus Plus. Hier muss jedoch ein gewisser Grad an Innovation bei dem Vorhaben vorliegen.
Bei diesem Bonus muss man zudem nicht über einen autorisierten Partner gehen. Sondern kann den Antrag direkt bei dem Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) einreichen.
Auf der Website vom Digitalbonus werden auch Fallbeispiele genannt. Eines davon ist ein Hersteller von Inneneinrichtungen wie Möbeln. Mit dem Bonus wurde eine Zusatzentwicklung zum hauseigenen ERP System umgesetzt. Damit soll die Qualität der Möbelstücke sichergestellt werden. Früher wurde fast der ganze Logistikprozess händisch erfasst. Nun geschieht dies digitalisiert. Was den Vorteil hat, dass alle (Auftraggeber, Logistikpartner, Möbelunternehmen, etc.) einen besseren Überblick über die Lieferung haben und somit auch Qualität sicherstellen können.
Digitalisierungsprämie
Hierbei handelt es sich um ein ähnliches Förderprogramm, welches in Baden Württemberg angeboten wird.
Man erhält hierüber ein vereinfachtes Darlehen für die Umsetzung von Digitalisierungs-Projekten. Dabei wird die Tilgung unterstützt, so dass weniger zurückgezahlt werden muss.
Es wird also eher über einen Umweg gefördert und es wird kein direkter Zuschuss gezahlt wie bei der Go Digital Förderung.
Ein Beispiel: Es wird ein Darlehen von 10’000 bis 50’000 Euro beantragt. Für diese Summe gibt es nun einen Tilgungszuschuss von 5’000 Euro. Bei Darlehen von mehr als 50’000 Euro gibt es jeweils 10 Prozent der Darlehenssumme.
Es werden die klassischen IT Projekte, wie der Aufbau digitaler Plattformen, Einführung einer Digitalstrategie oder die Verbesserung der IT Sicherheit unterstützt.
Anders als bei anderen Förderprogrammen gibt es hier auch die Möglichkeit der Bezuschussung von Mitarbeiterschulungen.
Beachten sollte man auch, dass es in Baden Württemberg viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Wie zum Beispiel das Industrie 4.0 Scouting oder der Innovationsgutschein.
Fazit
Go Digital ist nur eine Möglichkeit einer Unterstützung der eigenen IT Projekte. Es lassen sich auch die Klassiker wie eine eigene moderne Website, ein Onlineshop oder eine Online Marketing Kampagne umsetzen.
Die Mittel sind dabei oftmals auch kombinierbar. Man muss jedoch schauen, dass man die De-minimis Regelung einhält und die Gesamtbeträge für die unterschiedlichen Zeiträume nicht überschreitet.
Welche Erfahrungen haben Sie mit solchen Förderungen gemacht? Schreiben Sie uns in den Kommentaren.
Mehr Informationen:
Förderprogramm wird auf dem BMWi Portal beschrieben
Bilder: Canva
Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.
Schreibe einen Kommentar