Google Docs vs Microsoft Word: der grosse Vergleich

Ich nutze Microsoft Word schon seit mehreren Jahrzehnten. Wenn Sie über Dreißig sind, dann wird es auch bei Ihnen der Fall sein. 😊

Diesen Text schreibe ich auch mit Word (im Beitrag mit MW abgekürzt), nur mal so am Rande.

Hier aber das grosse “ABER”. Google Docs (im Beitrauch mit “GD” abgekürzt) holt auf und das nicht langsam.

Im Beitrag werden die Vorteile und Nachteile von beiden aufgezeigt und warum Google Docs immer beliebter wird.

MW – das ultimative Schreibwerkzeug seit jeher

Nach der Schreibmaschine kam Microsoft Word und danach auch nicht mehr viel.

Es gab versuche wie Open Office – leider nicht wirklich erfolgreich. Zuviele Kompatibilitätsprobleme und schwer zu bedienen.

Dann kamen noch viele Weblösungen und abgespeckte MW Version von Konkurrenten aller Grösse. Auch das hat meistens nicht geklappt.

Die Idee hinter den Konkurrenzprodukten war meistens “Ok, niemand braucht alle die Funktionalitäten von MW. Wir können auch eine Version/ neues Produkt machen, dass nur 20 Prozent der wichtigsten Eigenschaften hat. Dann sind wir günstiger und die Nutzer werden das Produkt lieben”.

Weit gefehlt. Nicht jeder benutzt die gleichen 20 Prozent bei Microsoft Word. Manche benutzen die Standard-Schreibfunktionen. Manche andere nutzen es für das sogenannte Mail Merge, zusammen mit Outlook.

Und so wird MW in unterschiedlichsten Formen und Arten genutzt.

Somit scheiterten auch alle andere Produkte die auf den Markt kamen. Seit zirka 1995 ist MW der Standard für das Schreiben von Texten.

Das ändert sich nun langsam mit Google Docs.

GD – ein Webwunder

Das erste Mal, dass ich Google Docs verwendet habe war, als ein Team von Projektleitern, Kunden, Entwicklern und Beratern an einem Text arbeiten mussten.

Das war super. Jeder konnte Änderungen vornehmen und diese wurden zeitgleich angezeigt. Collaboration Next Level!

Lange Zeit habe ich das dann nicht mehr verwendet.

Erst seit einigen Monaten dann wieder.

Hier ein paar unglaublich tolle Vorteile:

Spracherkennung:

Bei Word ist es fast unmöglich, die Sprachversion zu ändern. Seit ich in Indien bin, nutze ich die Englische Sprachversion. Ein einfaches Shiften von Englisch zu Deutsch ist nicht möglich. Man könnte das irgendwie umstellen, das ist aber sehr aufwendig. Habe das mal probiert. Ist mir nicht gelungen.

Bei Google Docs ist das wie Magic! Die Sprache wird nach einigen Wörtern schreiben automatisch erkannt!

Das ist eine riesen Erleichterung. Besonders wenn man wie ich oft in unterschiedlichen Sprachen schreibt (und nein, ich möchte damit nicht angeben 😊 Das ist nun mal so, da unser Geschäft in Deutschland aber auch global stattfindet 😊)

Fehlererkennung:

Und damit ist auch das nächste Problem gelöst. Vorher habe ich immer eine weitere Onlineseite besucht, um dort eine automatische Fehleranzeige (Grammatik, Schreibfehler, etc.) angezeigt zu bekommen.

Jetzt ist das mit Google Docs überflüssig geworden. Denn sobald die Sprache erkannt ist, werden auch die Fehler angezeigt. Noch nicht hundert Prozent akurat. Aber schon sehr sehr gut.

Weiterer riesen Vorteil: Anbindung an Gmail, Google Drive, Google Alles

Man kann zum Beispiel eine Art Mail Merge (automatischer Email-Versand) durchführen. Dafür gibt es noch ein weiteres kostenfreies Plugin. Dann kann man wie bei der Outlook Mail Merge, die Versendungen automatisch vornehmen. Die Vor- und Nachnamen und die Email Adressen muss man einfach in Google Sheets (Google’s Variante von Excel) eingeben. Works like a Charm!

Für das einfache Teilen kann man dann Drive verwenden.

Plugins!

Externe Entwickler erstellen laufend neue spannende Plugins. Das macht das System extrem flexibel.

Beispielsweise habe ich bereits die Mail Merge Funktionalität erwähnt. Dies ist ein Plugin, welches von einem externen Entwickler erstellt wurde. Ein Grossteil kann man kostenfrei verwenden und wenn man mehr braucht, zahlt man einen kleinen Betrag. Interessant für den Bereitsteller, als auch für den Nutzer.

Wie kann MW hier mithalten? Sehr schwer. Die einzigen Änderungen können von den internen Programmierern bei Microsoft kommen. Gegen Open Source hat man hier kaum Chancen. Besonders nicht wenn man Google Docs eine riesige Verkaufsplattform hat, die für sehr viele Programmierer interessant ist.

Anbindungen

Immer mehr Onlinewerkzeuge haben eine Integration zu GD.

Beispielsweise Trello, welches wir derzeit verwenden. Aber auch viele andere Werkzeuge lassen sich einfach mit Google Docs verbinden.

Bei Word ist das nicht immer der Fall. Man kann es meistens verwenden. Es wird jedoch oftmals nicht richtig angezeigt.

Kurzfazit

Derzeit schreibe ich die Artikel zwar noch in MW. Die weitere Bearbeitung findet jedoch in GD statt. Auch um mit anderen Kollaborieren zu können.

Das ich immer noch MW nutze, ist wohl gewöhnungssache. Das wird sicherlich noch so bleiben.

Ein paar Nachteile bei GD die ich noch sehe

GD hat zwar riesige Vorteile, aber einige negative Punkte sind noch da.

  • Schreibfehlerberichtigung: Wie zum Beispiel die bereits angesprochene fehlerhafte Schreibfehlerprüfung. Auch von den Funktionalitäten her ist es natürlich nicht soweit wie Microsoft Office.
  • Formatierungen: Ein Template für einen Vertrag oder ähnliches zu erstellen wird in GD sicherlich etwas schwer. Formatierungsfähigkeiten sind etwas beschränkt in GD. (Sicherlich ist es auch möglich, dafür müsste man sich aber sicherlich sehr gut damit auskennen)

Fazit

Ich gehe davon aus, das Google Docs sehr schnell Marktanteile gewinnen wird. Denn besonders die junge Generation wird höchstwahrscheinlich mit GD anfangen und nicht mit Microsoft Word. Von den Schulen wird sicherlich noch MW vorgeschrieben werden. Im privaten und auch sonst werden die jüngeren Personen dann aber auf GD umsteigen.

Ähnliches hat man auch beim Datei-Sharing gesehen. Firmen haben den Mitarbeitern interne Lösungen angeboten, genutzt wurde dann schlussendlich Dropbox. Weil es viel einfacher zu benutzen ist.

Allen Anschein nach wird auch Word, wie auch bei den Betriebssystemen von Microsoft im mobilen Bereich (Windows vs. Android) schnell Marktanteile verlieren.

Die Anbindung von GD zu anderen Lösungen von Google werden sich in Zukunft nur noch verbessern. Damit wird ein Umsteigen zu GD dann nur ein logischer Schritt sein.

Interessante Beiträge:
Ein Vergleich auf Chip.de
Videotraining zu Google Docs auf Computerwoche

Flickr.com/ Lindy/ Kevin


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

1 Kommentar
  1. Leider scheint sich dieser Trend durchzusetzen. Aber persönlich benutze ich lieber Microsoft Office. Die meisten Texte schreibe ich mit Word, lade sie in die Google Cloud hoch und teile sie. Wenn die anderen ihre Kommentare abgeben haben, lade ich sie wieder runter und bearbeite sie wieder mit Word.
    Persönlich glaube ich nicht, dass Microsoft Office ganz verschwinden wird in der nächsten Zeit. Viele Deutsche sind über 30 und gewöhnen sich ungern um wie ich. Zweitens ist es auch mit Microsoft Office möglich, ohne Probleme ein Dokument gemeinsam zu bearbeiten. Das ging und geht auch ohne eine Cloud. Zum Beispiel über eine Remote-Desktop-Verbindung. Heutzutage geht es auch mit Microsoft Office 2016 ganz normal über die Cloud Funktion.
    Wird noch spannend, womit wir in 10 Jahren schreiben.

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