Stundensatz für WordPress Entwickler/ Entwicklung

WordPress ist eines der beliebtesten Content Management Systeme (CMS) für die Erstellung von Websiten, Webshops und kleineren Portalen.

Programmierer mögen es gerne, weil es viele Plugins mitbringt, welche man einfach einbauen kann.

Im Beitrag beschreiben wir die Stundensätze von WordPress Programmierern und geben Informationen zu diesem interessanten CMS weiter.

Geeignet für kleinere bis mittlere Webseiten

Besonders viele kleinere Unternehmen und kleinere Mittelständler setzen auf dieses CMS System, um deren Internetseiten und Portale aufzubauen.

Auch Blogger setzen stark auf dieses Werkzeug. Die meisten der populären Blogger nutzen es.

Neben den vielen frei verfügbaren Plugins gibt es auch die Möglichkeit, eigene Plugins für dieses CMS System zu schreiben. Ein erfahrener Entwickler wird hierzu in der Lage sein. Durch die Möglichkeit, Plugins selber für WordPress zu schreiben, kann es auch für kleinere Mittelständler interessant werden, welche damit ihre Internetportale betreiben möchten.

Das CMS eignet sich besonders für:

  • Internetpräsenzen von kleineren Unternehmen
  • Private Blogs und Unternehmensblogs (der Blog von eBay läuft beispielsweise darauf)
  • Internetportale mit einer übersichtlichen Anzahl an Besuchern
  • Unternehmensinterne Portale

Die Vorteile

WordPress (im Beitrag auch mit WP abgekürzt) bietet einige Vorteile. Diese sind hier beschrieben.

Einfache Basisinstallation: Es ist sehr einfach eine erste Basisinstallation aufzusetzen. Es braucht hier keine komplizierten Entwicklungsarbeiten, um das Ganze zum Laufen zu bringen. Viele Hostinganbieter bieten hier auch Online-Installations Werkzeuge an, welche einfach zu bedienen sind.

Leichtgewichtig: WordPress benötigt in den meisten Fällen keine grosse Implementierung, daher laden solche Webseiten schnell und werden auch in Google oft weit oben in den Suchergebnissen angezeigt.

Viele Plugins: Dies wurde bereits erwähnt, ist jedoch so interessant, das man es hier nochmal auflisten kann. Auf der Website wordpress.org, lassen sich mehr als 47’000 Plugins finden, welche kostenfrei genutzt werden können. Hierbei handelt es sich um hilfreiche Ergänzungen des CMS Systems, wie zum Beispiel Formulare, Geschwindigkeitsoptimierungen, Sicherheitswerkzeuge und noch viele mehr.

All diese “Code-Schnipsel” können genutzt werden und müssen nicht separate programmiert werden, was eine Erleichterung darstellt.

Einfache Integration in Drittsysteme: Auch Drittsysteme, wie externe Email-Verteiler, Payment Gateways, etc. lassen sich sehr einfach anbinden. In vielen Fällen gibt es passende Plugins.

Die Grenzen des Systems

WordPress hat jedoch auch seine Grenzen. Nicht alles ist mit dem Werkzeug umsetzbar. Hier ein paar Nachteile:

Hoher Webtraffic kann zu abstürzen führen: Wird das CMS von mehreren Hunderttausend Personen gleichzeitig besucht, kann es zu Performance-Einbussen kommen. In manchen Fällen wird die Seite auch abstürzen. Das CMS ist eher für geringen Webtraffic (Anzahl an Webseiten-Besuchern) ausgelegt.

Sicherheitslücken: Das schwach ausgebaute Sicherheitssytem wird oft von Hackern ausgenutzt, um Webseitenbetreiber zu schädigen. Dieses Problem kann teilweise überwunden werden, in dem man alle Bereiche des CMS up-to-date hält. Zum Beispiel in dem man die Plugins regelmässig auf den neuesten Stand bringt.

Nicht geeignet für komplexe Programmierungen: Wenn es um komplexe Entwicklungen geht, setzt man selten auf WordPress. Hierfür wird in den meisten Projekten auf PHP gesetzt.

Zuviele Plugins destabilisieren das System: Nicht selten stürzen Webseiten ab, wenn zuviele, von den im Beitrag erwähnten, Plugins genutzt werden. Daher sollte man die Anzahl dieser Add-Ons gering halten, welches wiederum die Funktionalitätenvielfalt der Website beeinträchtigt.

Auch wenn es Grenzen für dieses Content Management System gibt, es lässt sich oft sehr gut mit anderen Programmierungen ergänzen. Beispielsweise lässt man den Content (Inhalte wie Texte und Bilder, über WordPress laufen) und komplexe Systemteile in einer separaten PHP Anwendung.

Kosten

Die Stundensätze liegen für gute WordPress Programmierer bei zirka 90 Euro. Hier kommt dann noch die Mehrwertsteuer hinzu.

Wenn man auf dem GULP Stundensatz Kalkulator nach “Softwareentwickler” und “WordPress” sucht kommt man auf 77 Euro.

Die grosse Spannbreite liegt sicherlich auch daran, dass es eine sehr geringe Einstiegshürde für dieses CMS gibt. Auch ein Anfänger kann bereits anwenderfreundliche Webseiten erstellen. Für eine komplexe Programmierung braucht es jedoch wiederum einen erfahrenen Experten, welcher sich mit dem System gut auskennt. Hierfür wird der Stundensatz meistens höher liegen.

Es gibt zum Beispiel auch WP Experten die wesentlich mehr als 100 Euro die Stunde nehmen.

Einflussfaktoren auf den Preis

Es gibt einige Faktoren, welche den Preis beeinflussen.

Region: Der Preis ändert sich natürlich auch nach Region. So wird eine Entwicklung in München teurer sein, als eine in Berlin. Auch wird in den ländlichen Regionen eher weniger verlangt, als in den Grossstädten.

Freelancer versus Agentur: Eine Agentur wird in vielen Fällen einen höheren Stundensatz verlangen, als ein Freelancer. Dies liegt auch an den vielen Overhead-Kosten (Büroraum, Admin-Mitarbeiter, etc.) welche eine Agentur hat. Auf der anderen Seite hat solch eine Agentur auch viel mehr Möglichkeiten Expertise bereitzustellen.

Auftraggeber: Der Preis wird zudem in vielen Fällen auch der Grösse des Auftraggebers angepasst. Eine einfache WordPress Installation für einen Unternehmensgründer lässt sich zu einem niedrigeren Stundensatz annehmen, als eine komplexe Implementierung für ein mittelständisches Unternehmen.

Spezialisierung: Ein Experte wird einen höheren Stundenpreis veranschlagen als ein Einsteiger.

Aufwand für Webseiten

Der Aufwand für die Erstellung von Webseiten kann sich erheblich unterscheiden. Manche Unternehmen sind bereit voreingestellte Templates (Webseiten-Designs) zu nutzen. Andere Kunden möchten ein separates Design, auf Basis von Figma oder Photoshop und HTML/ CSS, erstellt haben.

Auch macht es einen Unterschied ob man vorhandene Plugins verwendet, oder das Softwareunternehmen/ die Agentur bittet, eigene Softwarecodes zu erstellen. Während das Erstere nur wenige Minuten bis wenige Stunden in Anspruch nimmt, kann das Letztere mehrere Wochen an Arbeitszeit heissen.

Einfache Webseiten: Einfache Websiten lassen sich bereits in einem Zeitrahmen von 40 Stunden umsetzen. Hierbei werden vorhandene Templates und Plugins in unveränderter Form genutzt. Bei einem Stundensatz von 100 Euro kommt man so auf zirka 4000 Euro für eine einfache Website. Diese Option kommt meistens jedoch nur für Gründer und Internetpräsenzen von Selbstständigen in Frage.

Mittlere Unternehmenspräsenzen: Benötigt man ein besseres UX/ UI (Englisch für “grossartiges Nutzererlebnis” oder für Laien einfach “Design”), dann benötigt alleine dies eine Zeit von 20 Stunden bis mehrere Wochen, je nachdem was die Aufgabenstellung ist. Auch Plugins, welche exklusiv für den Kunden gebaut werden, erhöhen den Aufwand. Solche Webpräsenzen können mehrere Zehntausend Euro bis hin zu mehr als Hunderttausend Euro kosten.

Konzern Webseiten: Auch immer mehr Konzerne entscheiden sich mit WP zu arbeiten. Dabei handelt es sich nicht selten um einzelne Produktreihen welche damit beworben werden. Solche komplexen IT Projekte können mehrer Hunderttausend Euro kosten. Wenn man komplexe Plugins entwickeln lassen möchte, kann man sicherlich auch auf Beträge von mehr als einer Millionen Euro kommen.

Alternativen

Man kann auch auf Systeme wie TYPO3 (ein beliebtes CMS bei mittelständischen Unternehmen in Deutschland) oder Drupal (beliebt bei mittelständischen Firmen weltweit) setzen.

Auch eine Implementierung auf Basis von PHP kann eine Alternative sein.

Fazit

Immer mehr Unternehmen setzen das Werkzeug ein, um sich eine Internetpräsenz aufzubauen. Auch weil es eine einfache Bedienbarkeit verspricht, da es ein übersichtliches Administrations-Menue verfügt.

Die Wartbarkeit der Lösung, die vielen Plugins und die weite Verfügbarkeit von Programmierern in diesem Bereich sprechen für WordPress.

Welche Erfahrungen mit Stundensätzen haben Sie in diesem Bereich gemacht?

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Ein paar Sundensatz Beispiele für WordPress auf Freelancermap
Hier ein paar Preise in diesem Bereich

Bilder: Flickr.com/ medithIT/ Strauhmanis


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

5 Kommentare
  1. 90 Euro Stundensatz? Biete Stundensatz von 15 Euro für WordPress Entwicklung.

    • Danke für den Kommentar. In Deutschland kommt man schon auf 90 Euro (Netto). Wie ich gesehen habe sind Sie aus Brasilien. Sehr interessant. 15 Euro ist natürlich schon niedrig. Die Frage ist immer, wer am Projekt arbeitet und um was für ein Projekt es sich handelt und natürlich wie lange das Projekt geht. Bei langfristigen Projekten im Ausland ist ein Stundensatz von 15 Euro sicherlich möglich (langfristig = mehrere Monate), wenn es sich um eine Person handelt die – gute/ mittlere – Erfahrungen in diesem Bereich hat.

      Ich habe jedoch auch bereits Freelancer im Ausland gesehen, welche 15 Euro die Stunde, bei kurzfristigen Projekten nehmen. Meistens klappt es jedoch meistens nicht, weil auch die Motivation beim Freelancer fehlt, solche kurzfristigen Projekten, zu diesem Preis, dann auch wirklich durchzuführen. Auf Kundenseite wird man auch nicht glücklich sein, wenn man zwar wenig gezahlt hat, aber dafür nichts bis wenig bekommt.

      Ich habe mich auch zu den Lebenshaltungskosten in Sao Paulo, dem Sitz Ihres Unternehmen, informiert. Diese liegen für eine 4 köpfige Familie bei zirka 2000 Euro im Monat. Gehen wir davon aus, dass Sie eine Auslastung von 100 Stunden im Monat schaffen. Dann kämen Sie auf 1500 Euro. Welches nicht einmal die Lebenshaltungskosten, geschweige denn irgendwelche Betriebskosten Ihrer Firma decken würde.

      Auf Ihrer Website, welche Sie in diesem Kommentar angeben, fehlen zudem ein Ansprechpartner oder weitere Information zu Ihrem Unternehmen.

      Outsourcing lohnt sich meistens nur für folgende Kategorien:

      • 1) Agenturen, Softwareunternehmen, IT Abteilungen: Welche sich langfristig Dienstleistungen von einem Dienstleistungspartner im Ausland holen, zum Beispiel mit langfristigen dedizierten Mitarbeitern.
      • 2) Startups: In spezifischen Falle, das sich diese den Prototyp im Ausland bauen lassen, sich dann weitere Finanzierungen (VC, Angel Investor, etc.) holen und dann kleinere permanente Teams aufbauen.
      • 3) Privatleute: Hier lohnt es sich in den meisten Fällen nur wenn es sich um kleine, einfach ausführbare Projekte handelt. Wenn es um komplexe Projekte handelt, dann muss man die Bereitschaft mitbringen um einiges mehr zu bezahlen. Ein Preis von 40 bis 50 Euro die Stunde sollte hier akzeptabel sein. Zumal man hier bereits fast 50 Prozent zu den inländischen Preisen spart.
      • 4) Projektbasis: Manche Unternehmen wollen auf Projektbasis mit Firmen aus Indien/ dem Ausland zusammenarbeiten. Auch hier werden die Investitionen höher sein. Besonders wenn es um komplexe, zeitkritische Projekte handelt, welche auch unter Sicherheitsaspekten zu betrachten sind.

      Mein Fazit heisst daher: Lieber anständig zahlen und eine gute Dienstleistung erhalten.

    • 15 Euro ist einfach Dumping von der externen Sorte

  2. Ich denke auch, dass 90€ etwas hoch angesetzt sind. Wobei man natürlich unterscheiden muss. Agenturen werden das sicher verlangen, als Freelancer tut man sich sicherlich schwer, diesen Stundensatz durchzubringen. 15€ sind dagegen viel zu wenig. Ich entwickle meist für 50-75€ die Stunde. Wie schon beschrieben kann man ja bei weitem keine produktiven 40h/Woche abrechnen. Hinzu kommen als Freiberufler diverse Ausgaben wie (Sozial-)versicherungen etc., die man selbst tragen muss. Außerdem will man vielleicht auch mal Urlaub machen, wird mal krank, muss sich auf eigene Kosten weiterbilden, hat mal eine schlechte Auftragslage. Das muss alles einkalkuliert werden. Wer dauerhaft weit unter 50€/h arbeitet, steuert (zumindest in Deutschland) geradewegs in die Altersarmut.

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