Was ist Onshore Outsourcing

Unternehmen müssen sich in einer zunehmend globalisierten Welt wiederholt neuen Herausforderungen stellen, um konkurrenzfähig zu bleiben. 

Im Laufe der Jahre haben sich enorme Qualitätsstandards etabliert, die Unternehmen einhalten müssen, um am Markt bestehen zu können. Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Wie kann man dies erreichen, ohne die Effizienz von Produktions- und Dienstleistungsprozessen zu beeinträchtigen und ohne dabei die Kosten in die Höhe zu treiben?

Längst haben Firmen und Start-ups ihre Softwareentwicklung aufgrund der erheblichen Vorteile, die es bietet, ausgelagert. Anstatt eigene Entwickler im Unternehmen zu beschäftigen, entscheiden sich immer mehr Unternehmen für Outsourcing. Die wichtigsten Gründe dafür sind Kosten- und Zeitersparnis.

Wenn Unternehmen darüber nachdenken, einen IT-Partner zu wählen, müssen sie sich fragen, ob sie ihren Workflow auslagern wollen und für welche Art von Outsourcing sie sich entscheiden möchten. Im Großen und Ganzen bieten sich drei Arten an: Nearshore-, Offshore- oder Onshore-Outsourcing. 

Aber was ist der Unterschied dieser drei Optionen und welche Wahl ist die Richtige? Bevor wir uns dem eigentlichen Thema, dem Onshore Outsourcing zuwenden, erläutern wir kurz die Unterschiede zwischen den drei Outsourcing-Modellen.

Effizientes Outsourcing: Der Schlüssel zum Erfolg

„Outsourcing“ bedeutet einfach gesagt, dass Unternehmen Aufgaben lieber an externe Profis abgeben, anstatt spezielle Arbeitsabläufe selbst zu machen. Beim Outsourcing werden bestimmte Aufgaben an einen externen Anbieter übertragen, der Fachkompetenz und Ressourcen in diesem Bereich besitzt.

Je nachdem, wie das Vorhaben aussieht und was für einen Bedarf das Unternehmen hat, können Geschäftsprozesse auch auf eine globale Reise geschickt werden. Das nennt sich dann „Offshore-Outsourcing“ und bezieht sich auf die Auslagerung bestimmter Arbeitsabläufe oder Dienstleistungen an externe Dienstleister in einem anderen Land. Dieses kann geografisch weit entfernt vom Heimatland des Unternehmens sein, zum Beispiel in China oder Indien.

Bei „Nearshore-Outsourcing“ werden Arbeitsprozesse oder Dienstleistungen ebenfalls an externe Dienstleister vergeben, jedoch zumeist in benachbarte oder nahe gelegene Länder. Dies sind in der Regel Nachbarländer, die nicht weit vom Kunden, maximal zwei Flugstunden, entfernt liegen. Unternehmen aus Westeuropa lagern häufig ihre IT-Tätigkeiten in osteuropäischen Nachbarländern aus; Polen und Bulgarien sind unter anderem ein beliebtes Ziel.

Onshore Outsourcing: Heimvorteil im Geschäftsleben

Durch das Onshore Outsourcing werden Geschäftsprozesse oder Dienstleistungen an externe Firmen ausgelagert. Diese Unternehmen befinden sich jedoch in dem Land, in dem das beauftragende Unternehmen ansässig ist. Im Gegensatz zum Offshore-Outsourcing, bei dem Dienstleistungen ins Ausland verlagert werden, bleibt beim Onshore-Outsourcing alles innerhalb der Landesgrenzen. 

Oft entscheiden sich Unternehmen für Arbeitsauslagerung im Inland, um eine enge Zusammenarbeit, eine ähnliche Unternehmenskultur und bessere Kontrolle zu gewährleisten, auch wenn dies mit höheren Kosten verbunden ist. 

Unternehmen profitieren davon, dass die Dienstleister mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sind und die Kommunikation so reibungsloser verläuft. Wenn etwa Besprechungen oder detaillierte Anweisungen erforderlich sind, lassen sich dies rasch umsetzen.

Vorteile

  • Mit dem externen Dienstleister können sich Unternehmer gut verständigen, da beide Seiten die gleiche Sprache sprechen. Dadurch ist es möglich, sich unkompliziert mitzuteilen, um das zu bekommen, was man braucht.
  • Es gibt keine sprachlichen oder kulturellen Barrieren, sodass die Kommunikation nutzbringender und reibungslos verläuft.
  • Da sich beide Unternehmen in der gleichen Zeitzone befinden, können die Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden.
  • Durch die Zusammenarbeit von Auftraggeber und Auftragnehmer in derselben rechtlichen und regulatorischen Umgebung wird die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften erleichtert.
  • Durch das inländische Outsourcing lassen sich die Reaktionszeiten deutlich verkürzen.
  • Es ist sichergestellt, dass alle Anforderungen umgehend erfüllt werden, ohne lange auf eine Antwort und Lösung zu warten.
  • Zudem haben Unternehmen im Inland die Möglichkeit, die Dienstleister im eigenen Land besser zu überwachen und sicherzustellen, dass ihre Anforderungen erfüllt werden.

Nachteile

  • Onshore Outsourcing kann zu höheren Kosten führen, da Lohn- und andere Betriebskosten im Heimatland des beauftragenden Unternehmens in der Regel höher ausfallen, als etwa in anderen Ländern.
  • Durch die Fokussierung auf Anbieter im Inland könnten Unternehmen eventuell Schwierigkeiten haben, von der Vielfalt des globalen Marktes zu profitieren.

Wirksam outsourcen: Warum Onshore die beste Wahl ist

Onshore Outsourcing ist perfekt für Unternehmen, die bestimmte Anforderungen und Prioritäten haben und erfüllen müssen. 

Zum Beispiel haben Branchen wie IT-Branche, Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen, Versicherungen und Behörden häufig strenge Maßgaben. Hier kann Onshore Outsourcing dabei unterstützen, sensible Daten innerhalb der Landesgrenzen zu schützen und die hiesigen Vorschriften zu erfüllen. Auch für Unternehmen, die eine intensive Zusammenarbeit mit ihrem Dienstleister benötigen, profitieren definitiv von Onshore Outsourcing. 

In Branchen mit schnellen Veränderungen oder Projekten mit hoher Flexibilität schätzen Kunden die Nähe und Verfügbarkeit eines lokalen Teams. Unternehmen mit hohen Qualitätsstandards, die eine bessere Kontrolle und Überwachung wünschen, sollten ebenfalls einen Onshore-Dienstleister vorziehen. 

Hinzu kommt, dass keine Fremdsprachenkenntnisse erforderlich sind und dass es möglich ist, in einem vertrauten rechtlichen Umfeld zu arbeiten. Wer die genannten Gesichtspunkte schätzt, für den ist Onshore Outsourcing die richtige Wahl. 

Auslagern im eigenen Land: Nutzen Sie die Vorteile vor Ort

Onshore Outsourcing bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Unternehmen, die Wert auf Nähe, Kulturverständnis, wirksame Kommunikation, Kontrolle, Sicherheit, Flexibilität und Einhaltung von Vorschriften legen. 

Diese Gründe machen es für Unternehmen attraktiv, die ihre Prozesse optimieren, Kosten senken und gleichzeitig Qualität und Effizienz aufrechterhalten möchten. Es fühlt sich an, als würde man zum Nachbarladen um die Ecke schlendern, wo man immer genau das findet, was man braucht. Hier ist man gut aufgehoben und weiß, was einen erwartet. Zudem kann man sich immer auf die Qualität und Angebot verlassen.

Durch die Verlagerung bestimmter Arbeitsabläufe an Anbieter im eigenen Land können Unternehmen ihre Kernkompetenzen stärken und sich uneingeschränkt auf das Tagesgeschäft konzentrieren. Es ist nicht notwendig, Mitarbeiter für spezialisierte Aufgaben einzustellen oder gar zu schulen. Bei Bedarf können externe Dienstleister hinzugezogen werden, um schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können. Bei diesem Outsourcing-Modell profitieren die Unternehmen hauptsächlich davon, dass die Dienstleistungsunternehmen mit den örtlichen Besonderheiten vertraut sind, die Sicherheit größer ist und die Kommunikation anstandslos funktioniert.

Obwohl Onshore Outsourcing möglicherweise teurer ist als andere Modelle, kann es zu einer Kosteneinsparung führen, da Personalkosten reduziert werden und die Kosten für interne Angestellte, die sich spezielle Fähigkeiten aneignen müssen, nicht anfallen. Zudem minimiert die Auslagerung im Inland das unternehmerische Risiko, da die Verantwortlichkeit beim Dienstleister liegt und keine Fixkosten anfallen.

Gerade bei großen Konzernen ist Onshore Outsourcing derzeit weit verbreitet. In nahezu jedem Unternehmen ist heute eine Auslagerung von Arbeitsprozessen im eigenen Land an einen externen Provider möglich. Diese Methode ermöglicht eine intensivere Zusammenarbeit, unterstützt den kulturellen Austausch und gewährleistet Sicherheit hinsichtlich Datenmanagement und rechtlicher Belange. Auf diese Weise können Unternehmen die Vorzüge der Auslagerung nutzen und gleichzeitig von der Nähe zu lokalen Angeboten profitieren.

Die Vorteile der Auslagerungsprozesse sind offensichtlich und es ist klar, dass diese in den kommenden Jahren noch stärker zunehmen werden. Das Wachstum des Onshore Outsourcings von versierten Dienstleistungen wie Buchhaltung, Personalwesen, Softwareentwicklung und anderen IT-Services wird weiter vorangetrieben.

Interessante Beiträge:

Onshore vs Nearshore vs Offshore: ein Vergleich der Ansätze

Mehr zur Onshore Outsourcing auf der St. Gallen Business School Webseite

Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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