Was wäre wenn…Outsourcing nach Indien funktionieren würde?
What if (Englisch für “Was wäre wenn”).
Viele im deutschsprachigen Raum sind noch nicht überzeugt, dass man nach Indien Teile der Softwareentwicklung outsourcen kann.
Was wäre wenn das jedoch klappen würde? Was wären die Vorteile? Wie würde Ihr Unternehmen davon profitieren. Dieser Beitrag beschäftigt sich damit. Im Folgenden einige Dinge die mit Ihrem Business geschehen würden.
1) Einfacher an Entwickler herankommen
Die Konjunktur läuft derzeit sehr gut in Deutschland. Fast alle Unternehmen suchen nach Entwicklern/ Programmierern. Auf der anderen gibt es nur relativ wenig Hochschulabsolventen aus dem IT Bereich. Auch der bestehende Pool an qualifizierten Spezialisten ist eher gering.
Das Resultat ist ein grosser Teil der kleinen und mittelständischen Unternehmen welche händeringend um gute Entwickler buhlen. Gleichzeitig stehen die Chancen nicht gerade gut, wenn man mit Microsoft, SAP und co. um die Leute kämpft.
Wenn jedoch Outsourcing nach Indien klappen sollte, dann wird es möglich, dass Team im Inland mit Spezialisten auf dem Subkontinent zu unterstützen.
Man müsste keine hohe Vermittlungsgebühr an Headhunter oder Personalagenturen bezahlen (Im Schnitt ein Viertel eines Jahresgehaltes, d.h. zirka 15’000 Euro als Headhuntergebühr alleine).
2) Geringere Gehälter und Kosten
Das Gehaltsniveau ist in Indien zwar bereits sehr viel höher als noch vor 10 Jahren. Jedoch ist es immer noch wettbewerbsfähig.
Ein guter Entwickler, inklusive der Gebühr für die Bereitstellung, ist bereits für 1800 Euro im Monat zu haben.
Ein ähnlich qualifizierter Mitarbeiter würde hier bereits 6000 Euro im Monat kosten. Der indische Experte kostet daher gerade einmal 30 Prozent von dem was der Entwickler in Europa kostet.
3) Geringere Overhead-Kosten
In den 1800 Euro sind die Kosten für Büroraum, Internet, Computerarbeitsplatz, Steuern, etc. bereits alles dabei. Dass heisst, es fallen keine weiteren Kosten an. Lediglich wird monatlich diese Gebühr überwiesen. Man muss sich lediglich auf die Entwicklungsarbeiten konzentrieren.
Bei dem Mitarbeiter in Deutschland fallen dagegen noch zirka 30 Prozent Overhead-Kosten an. Bei einem Gehalt von 6000 Euro im Monat, käme man so auf Gesamtkosten von 9000 Euro. Somit liegt der Kostenpunkt des indischen Entwicklers bei gerade mal 20 Prozent des europäischen Pendants.
4) Weniger Infrastruktur benötigt
Stellen Sie sich vor Sie haben 10 Mitarbeiter im Büro und das Büro hat Platz für genau 10 Mitarbeiter. Einen weiteren einzustellen, würde bedeuten in ein neues Büro ziehen zu müssen.
Würde man einen remoten Mitarbeiter einstellen, dann könnte man sich den Umzug sparen. Auch muss kein Computer oder anderes Equipment besorgt werden. Dass stellt das Unternehmen in Indien bereit.
5) Einfachere Skalierbarkeit und Flexibilität
Auf einen Schlag 3 oder mehr Entwickler einzustellen ist für ein kleines oder mittelständisches Unternehmen eine sehr grosse Herausforderung. Es kann mehrere Monate dauern hier passendes Personal zu finden.
Auch in Indien wird es zwei bis drei Monate dauern, gute Leute zu finden. Jedoch sind die Kündigungsfristen in Indien geringer. Diese liegen bei einem bis drei Monaten. Daher wird es auch einfach und schneller möglich, Mitarbeiter von anderen Unternehmen abzuwerben.
6) Vergleichbar bessere Experten
In Deutschland ist man oftmals darauf angewiesen Quereinsteiger einzustellen, welche eventuell nicht das Know-How verfügen, um gute Systeme zu bauen.
In Indien dagegen bekommen Sie Experten, welche zumindest einen Ingenieur- oder anderweitigen Hochschulabschluss absolviert haben. Für den Preis von 1800 Euro im Monat erhalten sie daher auch einen vergleichbar besseren Entwickler. (Nur im Bereich Soft-Skills wird der Mitarbeiter in Indien höchstwahrscheinlich nicht mit seinem Pendant aus Deutschland mithalten können)
7) Wettbewerbsfähigkeit steigern
Der globale Wettbewerb verstärkt sich täglich. Unternehmen aus den USA bringen IT Technologie auf den Markt, welche sehr erfolgreich ist. Besonders im Bereich Cloud-Services machen diese grosse Schritte. Hier gilt es mitzuhalten und gleichwertige oder noch bessere Services zu bieten.
Hierfür benötigt es die richtigen Teammitglieder, welche bei den Aufbauarbeiten dieser Services unterstützen können. Ein Team in Indien kann hier die richtige Unterstützung sein.
Fazit – Was wäre wenn…
Es gibt kleine und mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum, welche Teile ihres Entwicklungsbedarfs aus Indien aus besorgen. Diese profitieren derzeit überdurchschnittlich von den Vorteilen, welche in diesem Beitrag genannt wurden.
Andere Unternehmen, welche noch nicht darauf setzen, haben sich höchstwahrscheinlich noch nicht diese interessante aber kraftvolle Frage gestellt: “Was wäre wenn…”
Diese Fragen wurden bereits in anderen Fällen gestellt und zum Teil von deutschen Unternehmen richtig beantwortet:
“Was wäre wenn…die Chinesen Güter produzieren könnten, welche man in die ganze Welt exportieren könnte?”
“Was wäre wenn…die Japaner Autos bauen könnten, welche eine hohe Qualität hätten?”
“Was wäre wenn…die Taiwaner Elektronik in Massen herstellen könnten?”
Vor zehn Jahren haben nur einige gute Unternehmer die Zeichen erkannt, und zum Beispiel den China-Boom hervorgesehen. Diese Unternehmen stehen heute gut da.
Genauso werden auch die Unternehmen gut dastehen, welche bereits jetzt erkennen, welche Auswirkungen die IT Industrie in Indien auf ihre Industrie und das Geschäft haben werden.
Was wäre wenn Softwareentwickler aus Indien Ihr Geschäft unterstützen könnten? Wie würde sich auf Ihr Geschäft auswirken? Ich freue mich auf einen Austausch.
Bilder: Flickr.com/ FutUndBeidl/ Suryavanshi/ Jimmie
Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.
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