Webentwicklung Kosten: was kostet es?

Bei der Umsetzung von Webprojekten jeder Art ist die Zusammenarbeit mit einem professionellen Dienstleister immer eine kluge Entscheidung. Hier ist nicht nur das nötige Fachwissen für eine erfolgreiche Realisierung vorhanden, gerade in der Webentwicklung gibt es viele Trends, die perfekt zum eigenen Anforderungsgebiet passen können. Allerdings ist die Webentwicklung mit externen Partnern natürlich auch mit entsprechenden Kosten verbunden. 

Das gilt sowohl für die Umsetzung einer einfachen und repräsentativen Webseite mittels eines CMS wie WordPress oder TYPO3, wie auch für die Gestaltung komplexer und performancestarker Webshops (z.B. Shopware, Magento, etc.) oder der Programmierung von Webanwendungen mit Skriptsprachen, Programmiersprachen oder Frameworks wie PHP, ASP.NET oder Java. 

Wie hoch sind also die möglichen Kosten für ein Projekt und worauf sollte bei der Suche geachtet werden?

Was sind die wichtigsten Kostenfaktoren bei der Entwicklung von Webprojekten?

Wie hoch die Preise für ein extern realisiertes Projekt im Internet am Ende sind, entscheidet sich meist auf der Basis von Faktoren wie Umfang und Zeit. 

Aber auch die Regionen der externen Dienstleister spielen eine Rolle – ebenso wie die Frage, ob auf die Arbeit einer großen Agentur gesetzt wird oder der Auftrag beispielsweise an einen Freelancer geht. 

Am Anfang der Überlegung, wie hoch die Kosten für die Webentwicklung sein werden, steht also auch die Frage danach, was sich der Kunde wünscht.

Gerade der Umfang wird bei einem Kostenvoranschlag oder den ersten Beratungen die wichtigste Rolle spielen. 

Ein Unternehmen, das einfach nur eine repräsentative Webseite haben – oder sie aktualisieren lassen möchte – wird in der Regel mit den wenigsten Kosten rechnen müssen.

Am höchsten werden die Aufwendungen für IT Projekte sein, in denen es um individuelle Entwicklung von Modulen und Funktionalitäten geht.

Auch hier können aber natürlich zusätzliche Kostenfaktoren in der Webentwicklung aufkommen. Müssen beispielsweise die Inhalte wie Texte und Bilder auch extern geliefert werden oder stellt sie der Kunde selbst zur Verfügung? Ist ein Design für den mobilen Zugang nötig und wie sieht es mit der Suchmaschinenoptimierung aus?

Alles in allem lassen sich die Kostenfaktoren, die bedacht werden sollten, also grob auf die folgenden Bereiche achten:

  • Wie umfangreich soll die eigene Webseite oder Webanwendung werden?
  • Welche zusätzlichen Dienstleistungen sind neben Design und Programmierung nötig?
  • Soll auf ein vorgefertigtes Content Management System oder Shopsystem gesetzt werden?
  • Wie hoch ist der generelle Stundensatz in der eigenen Region und bei den ausgewählten externen Firmen?

Es sind dabei nicht nur die einmaligen Kosten, die einen Einfluss darauf haben können, wie hoch die gesamten Aufwendungen für ein Projekt im Web sind. Die langfristige Betreuung spielt auch immer eine Rolle. So sollten beispielsweise Faktoren wie die Wartung oder längerfristige SEO-Maßnahmen ebenfalls in die Kalkulation aufgenommen werden.

WordPress, CMS, Shopsystem, Programmiersprache – wie wirkt sich das auf den Preis aus?

Einer der wohl wichtigsten Unterschiede bei den Preismodellen in der Webentwicklung beschäftigt sich mit der Frage, ob auf eine komplette Neu-Entwicklung gesetzt werden soll oder ob ein bereits bestehendes System genutzt werden soll. 

Die Content Management Systeme bieten sich besonders für repräsentative Webseiten an, können mit den richtigen Plugins aber eine Vielzahl von weiteren Funktionen zur Verfügung stellen und daher auch komplexe Portale erschaffen.

Während die Programmierung bei der Webentwicklung von eigenen Systemen der teuerste Bereich auf der Rechnung sein dürfte, fallen bei der Nutzung von bereits vorhandenen Systemen in der Regel vor allem Einrichtungs- und Konfigurationskosten an. Während diese deutlich niedriger sind, sollte nicht jedes System auf die gleiche Weise betrachtet werden. Auch hier kann es einen deutlichen Unterschied bei dem Umfang geben, der an Arbeitszeit investiert werden und entsprechend gehen die Preise wieder nach oben.

Dazu kommt, dass nicht jedes dieser Systeme kostenlos erhältlich ist. Gerade die Profi-Systeme, die beispielsweise eine besonders hohe Sicherheit, starke Funktionalität oder Ausrichtung auf hohe Belastungen bieten, gehen mit entsprechenden Lizenzkosten einher. Auch das sollte also beachtet werden, man sich bei der Webentwicklung für die Nutzung eines bereits bestehenden Systems entscheidet. Der Vorteil der Zusammenarbeit mit einer externen Agentur liegt aber unter anderem darin, dass diese bei der Auswahl beraten kann.

Beispiele für verschiedene Rechnungen im Entwicklungsbereich

Natürlich lässt sich nicht pauschal festlegen, was eine Webentwicklung kostet. Auch hier haben sich die Preise in den vergangenen Jahren mitunter stark verändert und sich natürlich auch der Inflation angepasst. 

Dazu kommt, dass die Stundensätze in vielen Bereichen stark schwanken. Während man bei einem Freelancer in der Regel einen Stundensatz von 80 Euro finden kann, gibt es Agenturen, die bei 100 Euro Stundensatz für die Beratung erst den Einstieg bei der eigentlichen Arbeit für den Kunden bieten.

Generell lässt sich aber sagen, dass beispielsweise eine sehr einfache WordPress-Seite bei den meisten Anbietern auch heute noch für rund 2.500 Euro bekommen werden kann. Das beinhaltet die Installation und die Konfiguration. Nicht enthalten sind dabei allerdings der Content oder ein individuelles Webdesign. Es handelt sich hierbei meistens um Design Templates, die sich mit wenigen Klicks installieren lassen.

Kleinere Shops lassen sich bereits ab 4.000 Euro erhalten. Zum Beispiel mit WooCommerce, das auch auf WordPress basiert. Auch hier wird man auf Individualität verzichten müssen. Es geht dabei meistens um die Umsetzung der Basis-Anforderungen.

Professionelle Webseiten auf Basis von WordPress, TYPO3 oder einem PHP Framework starten meistens bei 10.000 Euro und gehen bis zu mehreren Hunderttausend Euro.

Größere eCommerce Stores auf Basis von Shopsystemen wie Shopware oder Magento oder Skriptsprachen/ Programmiersprachen wie PHP oder Java fangen bei 20.000 Euro an und können auch mehrere Hunderttausend Euro kosten.

Im Fall der Profi-Webseiten oder sogar komplexer neuer Webentwicklungen wird es komplizierter und lässt sich nicht ohne weitere Angaben zum Aufwand sagen. Bei einem Stundensatz zwischen 80 und 120 Euro können hier die Kosten für das Projekt mühelos in einen fünfstelligen oder sechsstelligen Bereich gehen. Dafür wird man eine Leistung bekommen, die individuell auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Zudem geht es in der Regel mit einer guten Beratung und einer langfristigen Betreuung der Projekte einher.

Beispiel Webanwendung Designkonfigurator:

Ein Kunde möchte eine Lösung haben, mit dem der Endkunde Türrahmen auswählen und konfigurieren kann (Farbe, Breite, Marke, Dicke, etc.). Hier könnte eine Programmierung mit PHP zirka 400 Stunden in Anspruch nehmen. Bei einem Stundensatz von 100 Euro käme man dann auf einen Preis von 40.000 Euro (400 Stunden x 100 Euro Stundensatz) für das IT Projekt.

Bei solchen Webprojekten kann man jedoch davon ausgehen, dass sich die genaue Stundenzahl zum Anfang der Programmierung nicht eruieren lässt. Erst später kann man herausfinden, wie viel Aufwand in Zeit es benötigt. Denn oftmals merkt auch der Kunde erst später, dass es noch weitere wichtige Funktionalitäten gibt, die Teil des Projektes sein sollten. Aus den 400 Stunden können dann zum Beispiel auch 600 oder gar 800 Stunden werden. Das Budget für die Programmierung steigt dementsprechend.

Lohnen sich die hohen Kosten für die Webentwicklung?

Bei dieser Frage sollte man sich auch den Return on Investment (ROI) (Neudeutsch für Kapitalrendite) anschauen.

Wieviel zusätzlicher Umsatz kann durch die Webseite oder die Webanwendung erzielt werden?

Beispiel Türrahmen Konfigurator:

Der Preis für die Umsetzung des Konfigurators aus dem vorherigen Beispiel lag beispielsweise bei 80.000 Euro. Mit Hilfe des Webkonfigurators ist das Unternehmen nun in der Lage den Vertriebsprozess so zu vereinfachen, so dass im Monat 200 zusätzliche Türrahmen verkauft werden. Im Jahr sind das 2.400 (200 mal 12 Monate) zusätzliche Verkäufe.  Die Einnahmen pro Rahmen plus Tür liegen bei 5.000 Euro. Das macht einen zusätzlichen jährlichen Umsatz von 12.000.000 Euro (zwölf Millionen Euro).

Bei solch einem gestiegenen Umsatz würde sich jedoch eine wesentlich höhere Investition in den Online Konfigurator lohnen.

Es lohnt sich also, auf zuverlässige Agenturen bei solchen Projekten zu setzen und nicht auf das billigste Angebot. Denn am Ende kommt es auf den Return on Investment an und nicht auf den günstigsten Preis. Das gilt jedoch nicht nur für Webanwendungen, sondern auch für Webseiten.

Ein professionelles IT Unternehmen bietet folgende Vorteile:

  • Umfassende Beratung bei komplexeren Projekten im Bereich der Entwicklung
  • Langfristige Betreuung und einfache Anpassungen bei Wünschen in der Zukunft
  • Wartung, SEO-Maßnahmen und andere Zusatzleistungen, die über Zeit funktionieren
  • Langfristige Partnerschaft und feste Ansprechpartner

Das gilt natürlich besonders dann, wenn auf eine individualisierte Lösung gesetzt werden soll. 

Wer mit Basis-Lösungen auf der Grundlage von Systemen wie WordPress zufrieden ist, kann sich eine gute Webseite heute schon für wenig Geld einrichten lassen. 

Möchte man aber eine Umsetzung haben, die genau auf die eigenen Ansprüche und Wünsche ausgerichtet ist, sollte schon mehr Geld in die Hand genommen werden. Nur so kann man langfristig sicher sein, dass man mit dem eigenen Shop, der eigenen Webseite oder anderen großen Projekten im Internet dauerhaft zufrieden ist.

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Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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